Endlich Schluss mit Aufschieberitis


„Ich sollte mal dringend…“: Diesen Satz kennt wohl jeder von uns. Ganz gleich, ob es die Steuererklärung ist, den Kleiderschrank ausmisten oder ein Gesprächstermin mit dem Chef vereinbaren: Es gibt so viele Tätigkeiten, die man sehr gern aufschiebt. Und diese „Aufschieberitis“ sorgt dann nicht nur für ein schlechtes Gewissen, sondern auch für Stress und Zeitnot. Doch was tun, damit man es endlich tut?

 

Bevor man sich dann an die Tätigkeit macht, könnte man doch eigentlich noch schnell einkaufen gehen. Oder vielleicht doch lieber eine Folge seiner Lieblingsserie schauen oder noch etwas im Internet surfen gehen oder joggen gehen. Oder, oder, oder... Wofür auch immer die Entscheidung fällt, die Tätigkeit bleibt liegen!

 

Irgendwann kommt vielleicht der Punkt, an dem einen das so richtig stört. Dann hilft es, sich erstmal zu fragen: Warum und wozu schiebe ich die Tätigkeit die ganze Zeit auf? Hier hilft es mal aufzuschreiben, was für und gegen die Tätigkeit spricht. Und welche Gefühle man damit verbindet.

 

ICH KANN, ICH WILL, ICH WERDE!

 

Diesen Satz haben wir alle schon mal irgendwie gehört. Wenn wir die 3 Bausteine in eine Frage umstellen, dann kommen wir auf den eigentlichen Grund für die Auschieberitis.

 

Kann ich? Will ich? Wann werde ich?

 

Wer sich partout nicht zur Abschlussprüfung anmeldet, hat manchmal Angst vor der Zukunft im Arbeitsleben. Wer einen wichtigen Arzttermin aufschiebt, fürchtet womöglich die Untersuchung oder die Diagnose. Wer den Termin mit dem Vorgesetzten nicht plant, hat vielleicht Angst vor dem Gespräch. Und wer die Wohnung im Chaos belässt, trennt sich vielleicht einfach nicht so gern von Dingen. Erkenntnis ist der erste Schritt.

 

Oftmals können wir, wollen es aber nicht. Vielleicht hat in der Kindheit die Mutter immer gesagt: "Räum dein Zimmer auf" und schon als Kind haben wir gebockt und wollten schon gar nicht tun, was Mama sagt. Wir sehen uns bevormundet und das Gefühl dabei ist negativ. Das leben wir dann oft im Erwachsenenalter weiter. Hier gilt es hinzuschauen, was genau steckt dahinter. Kommen wir dem auf die Schliche, ist es viel leichter sich dann auch zu entscheiden!

 

Wer sich dann entscheidet, sich an die Tätigkeiten zu machen, macht sich am besten einen ganz konkreten Plan. Z. B. Ich suche morgen ab 10.00 Uhr meinen Steuerunterlagen raus und mache einen Termin bei dem Steuerberater. So schließt man die berühmten Hintertürchen.

 

Aufschieberitis können wir also nur durchbrechen mit: ICH KANN, ICH WILL, ICH WERDE.

So kommen wir nicht in Zeitnot, haben kein schlechtes Gewissen mehr und auch keinen Stress. Einige meiner Klienten sagen dann: "Ach, jetzt ist mir so eine richtige Last abgefallen und das fühlt sich so gut an. Und es war gar nicht so schwer wie ich dachte!"